Schäden in der Dübener Heide

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Als einer der jüngsten Naturparks Deutschlands lockt der Naturpark Dübener Heide seit vielen Jahren mit 500 Kilometern ausgewiesenen Rad- und Wanderwegen durch eine blühende Heidelandschaft sowie ausgedehnte Wald-, Seen- und Moorgebiete. Diese werden aber immer weniger.

Luftaufnahmen zeigen deutliche Unterschiede im Laufe der Zeit. Luftverunreinigungen durch industrielle Abgase haben in Deutschland ein starkes Ansteigen der sogenannten „Waldschäden“ hervorgerufen. Die Dübener Heide liegt vollständig in der Hauptwindrichtung der braunkohleverarbeitenden und chemischen Industrie von Bitterfeld und Wolfen. Die von diesen Emittenten langjährig in die Atmosphäre ausgestoßenen Schadstoffe, wie Schwefeldioxid, Staub, Stickoxide, Fluorverbindungen und anderen verursachten an den Waldbeständen enorme Schäden, sodass die Dübener Heide als das Gebiet mit der höchsten Belastung in Sachsen-Anhalt eingestuft wird. Diese Schadstoffe wirken als Gase auf die oberirdischen Pflanzenteile (Nadeln, Blätter, Borke) oder als Säuren über den Waldboden auf die Wurzeln. Sie stören die natürlichen Stoffwechselvorgänge der Pflanzen, insbesondere die Photosynthese. Weiterhin greifen sie die Blätter oder Nadeln auf ihrer Oberfläche an, sodass es zu Nekrosen und anderen Erscheinungen kommt und führen zu schädlichen Bodenveränderungen, indem pflanzenschädliche Metallionen im Boden freigesetzt werden, welche zu Wurzelschädigungen führen. Obwohl sich die Luftbelastung in Sachsen-Anhalt insgesamt deutlich verringert hat, sind die Auswirkungen auf den Wald langfristiger. Die Schadstoffe haben sich im Kreislauf des Ökosystems Wald im Laufe der Zeit angereichert, vorwiegend im Boden, sodass die Schäden nach der Verringerung oder dem Wegfall der Luftbelastung nicht schlagartig verschwinden. Die Nachwirkungen können teilweise noch nach Jahrzehnten festgestellt werden. Außerdem wirken in den Bereichen, die vom Straßenverkehr tangiert werden, die bisher weiterhin ansteigenden Schadstoffbelastungen aus den Kfz-Abgasen.